Die Partner der Reaktiven JUGEND veranstalteten bis zu 30 Workshops pro Land, die in dynamischen Sitzungen zum Toolkit für Jugendbetreuer durchgeführt wurden. Diese Aktivitäten wurden von geschulten Moderatoren geleitet, darunter sowohl Projektpartner als auch externe Jugendbetreuer, die an früheren Schulungen teilgenommen hatten. Etwa 99 verschiedene Teilnehmer, meist junge Menschen, nahmen an diesen Workshops teil.

Die wichtigsten Initiativen, die von jungen Menschen geleitet und vorgeschlagen wurden und die während der Workshops entwickelt wurden, sind in diesem Abschnitt unter dem Titel „Jugendinitiativen“ zusammengefasst und zeigen die Auswirkungen des Projekts auf breiter Ebene.

Jugendinitiative in Griechenland – Treffen mit dem Bürgermeister der Gemeinde Syros-Ermoupoli

Im Anschluss an die Workshops, die in dieser Region stattfanden, traf sich eine Gruppe von Schülern mit dem Bürgermeister von Syros-Ermoupolis, Herrn Athanasiou. Die Schüler wurden von zwei Psychologen und der Sozialarbeiterin der Schule begleitet, während Frau Eugenia Kollia, Vertreterin der Vardakeios-Schule von Ermoupolis, ebenfalls anwesend war.

Das Treffen fand am 20. Oktober 2024 statt, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, ein zentrales Problem der jungen Menschen vorzustellen, das während der Erfahrungsworkshops im Rahmen des Programms Reaktive Jugend aufkam. Das Thema wurde zum ersten Mal angesprochen, als die Kinder über den möglichen Betrieb eines Jugendzentrums in Syros diskutierten und schnell auf die Frage des Transports stießen. Sie betonten, dass dies das tägliche Leben derjenigen, die außerhalb von Ermoupoli leben, erschwert und die Autonomie der jungen Menschen einschränkt.

Sie präsentierten und diskutierten dieses Thema während einer Simulation, an der sie während der Workshops teilnahmen, und hatten dann die Gelegenheit, ein echtes Treffen mit dem Bürgermeister zu erleben, bei dem sie dieses Thema erneut präsentierten. Interessant und bezeichnend für die Reife der Jugendlichen und den Wert eines Projekts, das ihnen eine Plattform bietet, sich selbst auszudrücken, ist die Tatsache, dass sich die Antworten des Bürgermeisters nicht sehr von dem unterschieden, was in den Simulationen geübt worden war.

Herr Athanasiou begrüßte die Schülergruppe im Sitzungssaal des Stadtrats und gab ihnen Raum und Zeit, um ihre Anliegen vorzutragen. Er analysierte die Gründe, warum es schwierig ist, eine Lösung für das Problem zu finden, und betonte, dass die Region Südliche Ägäis dafür verantwortlich sei. Er versprach jedoch, ein Treffen mit den anderen Beteiligten, der Region und dem Busunternehmen zu organisieren.  Die Aktion wurde auch auf der Website des Sonderberufsgymnasiums von Syros

Jugendinitiative in Österreich – Landjugend Werfenweng, Kinoabende in Werfenweng & Regelmäßiger Austausch mit dem Bürgermeister in Oberndorf

Aus einigen der Jugendlichen, die an den Reactive YOUth Workshops teilgenommen haben, sind mehrere Jugendinitiativen hervorgegangen, die im Anschluss an die Workshops in Zusammenarbeit mit anderen Jugendlichen, die nicht an den Workshops teilgenommen haben, durchgeführt wurden.

Ende 2024 haben die Jugendlichen von Werfenweng mit Unterstützung des Bürgermeisters und des Gemeinderats den Verein „Landjugend“ wiederbelebt, der sich an junge Menschen zwischen 15 und 35 Jahren richtet, die in ländlichen Gebieten leben. Der Schwerpunkt dieser Organisation liegt auf gemeinschaftlichem Engagement, der Organisation von Veranstaltungen und der Vernetzung mit Jugendlichen aus anderen Regionen. Derzeit hat der Verein etwa 17 Mitglieder im Alter zwischen 15 und 21 Jahren, die zwar noch in der Anfangsphase der Vereinsführung stecken, aber bereits bei lokalen Veranstaltungen mitarbeiten. Ihr erstes Engagement bestand in der Organisation einer Weihnachtsfeier, was den Beginn vieler zukünftiger Initiativen zur Stärkung ihres Einflusses auf die Gemeinschaft darstellt.

Gleichzeitig ist ein Projekt zur Einführung regelmäßiger Kinoabende in Werfenweng im Gange. Die Stadtverwaltung plant monatliche Filmvorführungen im DUADO, einer Kombination aus Bibliothek und Veranstaltungsraum, die ein sicheres und einladendes Umfeld für junge Menschen bietet, um sich zu treffen, Ideen auszutauschen und Zeit miteinander zu verbringen. Während DUADO bereits von der älteren Generation und von Kindern geschätzt wird, hat die örtliche Jugend bisher eher gezögert, sich dort zu engagieren. Mit dieser Initiative soll dies geändert werden, indem DUADO zu einem Ort gemacht wird, an dem sich alle Generationen, einschließlich junger Menschen, wohlfühlen.

In Oberndorf hat das örtliche Jugendzentrum inzwischen regelmäßige Treffen mit dem Bürgermeister ins Leben gerufen, die mindestens zweimal im Jahr stattfinden. Diese Treffen bieten jungen Menschen eine Plattform, um ihre Anliegen vorzubringen, Ideen auszutauschen und ihre Wünsche für die Gemeinde in einem offenen und unterstützenden Rahmen zu diskutieren. Das erste Treffen fand Ende 2024 statt, das nächste ist für die erste Hälfte des Jahres 2025 geplant. Durch die Förderung des direkten Austauschs zwischen den Jugendlichen und der Gemeindeführung stellt diese Initiative sicher, dass die Stimmen der jungen Menschen gehört und bei der Entwicklung der Gemeinde berücksichtigt werden.

Durch diese Initiativen unternehmen Werfenweng und Oberndorf wichtige Schritte, um junge Menschen zu stärken, ihre aktive Beteiligung zu fördern und stärkere, besser vernetzte Gemeinschaften zu schaffen.

Jugendinitiative in Spanien – Ständiger Runder Tisch für den Dialog und lokales historisches Forschungsprojekt

Die spanischen Jugendlichen, die an den Reactive YOUth-Workshops teilgenommen haben, haben zwei Initiativen vorgestellt, die aus den während dieser Aktivitäten vorgeschlagenen Ideen entstanden sind. Diese Initiativen zielen darauf ab, lokale Herausforderungen zu bewältigen, die Gemeinschaftsbande zu stärken und Jugendliche in sinnvolle Aktivitäten einzubinden.

Die erste Initiative ist der Permanente Dialog-Rundtisch, der in Zusammenarbeit mit der Jugendorganisation AJS ins Leben gerufen und von PVTT moderiert wurde. Diese Initiative zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Region zu schärfen, die lokale Verankerung zu stärken, die Herausforderungen, mit denen junge Menschen konfrontiert sind, anzusprechen, Lösungen zu finden und starke Beziehungen zu den lokalen Verwaltungen zu fördern. Durch die Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Dialogs sollen junge Menschen bei der Bewältigung der Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, unterstützt und gleichzeitig das Engagement in der Gemeinschaft gefördert werden.

Die zweite Initiative ist das lokale historische Forschungsprojekt, an dem Schüler der IES Candavera und Sierra del Valle beteiligt waren. Dieses Projekt trug zur interaktiven Karte des Tiétar-Tals bei, die im Rahmen von Reactive YOUth entwickelt wurde, und lieferte historische Einblicke und schuf eine digitale Plattform, um das kulturelle Erbe der Region zu präsentieren. Das Projekt ist in Gruppen unterteilt, die jeweils von einem jungen Moderator koordiniert werden, um die Zusammenarbeit und die aktive Beteiligung an der Bewahrung der lokalen Geschichte zu fördern.

Jugendinitiative in Italien – ‚Sbandieratori dei Rioni di Cori‘ & ‚Circo della Farfalla‘

Am 20. Dezember 2024 fanden im Rahmen der Reactive YOUth-Workshops zwei engagierte Aktionen mit Jugendlichen aus der Region statt, die sich auf den kulturellen Austausch, die Einbindung in die Gemeinschaft und die Bewältigung generationsbedingter und sozialer Herausforderungen konzentrierten.

Die erste Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Folkloreverein Sbandieratori dei Rioni di Cori – APS statt. Der Workshop befasste sich mit dem Thema des generationsübergreifenden Lernens, wobei der Schwerpunkt auf der Weitergabe der Leidenschaft für die Folklore an jüngere Generationen lag. Um dies zu erleichtern, wurde mit Hilfe der Blooket-Plattform ein einfacher, aber ansprechender Fragebogen entwickelt, der das klassische „Trivial“-Spiel adaptierte. Auf diese Weise konnten die Teilnehmer über die wichtigsten Themen nachdenken, Probleme offen diskutieren und kreative Lösungen für die Bewahrung lokaler Traditionen entwickeln. Eine der geplanten Aktivitäten für 2025 ist die Organisation von Treffen mit örtlichen Grundschülern, bei denen die Jugendlichen über die Bedeutung des Reisens, die Bewahrung von Traditionen und die aktive Beteiligung an der Gemeinschaft sprechen werden.

Der zweite Workshop fand mit Jugendlichen aus dem Familienhaus Circo della Farfalla statt. In dieser Sitzung wurde die traditionelle „Problem/Lösungsbaum“-Aktivität angepasst, um Lieder und Technologie zu integrieren. Unter Verwendung von leicht verständlichen Wörtern wie „Wissen“, „Treffen“, „junge Leute“ und „Langeweile“ reflektierten die Jugendlichen ihre Probleme und schlugen Lösungen vor. Da die Teilnehmer nur über geringe Italienischkenntnisse verfügten, wurde Arabisch mit Hilfe von KI-Tools verwendet, um ihnen zu ermöglichen, ihre Gedanken in Liedern auszudrücken. Eine der wichtigsten Ideen, die sich herauskristallisierte, war die Organisation einer Nachmittagsveranstaltung im „Haus der Familie“, bei der italienische Jugendliche und die Teilnehmer zusammengebracht werden sollten, um die interkulturelle Interaktion zu fördern.

Diese Initiativen heben die Kreativität und Zusammenarbeit von Jugendlichen mit unterschiedlichem Hintergrund hervor und zielen darauf ab, den kulturellen Austausch, das gegenseitige Verständnis und Lösungen für gemeinsame Herausforderungen in ihren Gemeinschaften zu fördern.

Jugendinitiative in Slowenien – Mobiles Jugendzentrum & Jugendförderungsprogramm

Im Rahmen des Projekts Reactive Youth in Zusammenarbeit mit dem MaMa Network wurden im Mai 2024 zwei Workshops abgehalten, die sich auf Kommunikation, Problemlösung und die Planung von Initiativen zur Verbesserung des ländlichen Umfelds konzentrierten.

Der erste Workshop umfasste Aktivitäten wie die Drei-Wege-Kommunikation, bei der die Teilnehmer verschiedene Kommunikationsmethoden erkundeten, und den Problembaum, der sie dazu anregte, Probleme zu identifizieren, Ursachen und Folgen zu analysieren und Lösungen zu finden. Der zweite Workshop konzentrierte sich auf die Planung mit Aktivitäten wie Let’s Plan Together, bei dem die Teilnehmer Aufgaben aufteilten, um konkrete Vorschläge zu entwickeln (z. B. ein Straßenkunstfestival), und Setting SMART Goals, bei dem sie lernten, klare, messbare Ziele für ihre Initiativen zu setzen.

Die Workshops zielten darauf ab, das kritische Denken, die Teamarbeit und die organisatorischen Fähigkeiten der Jugendlichen zu fördern und sie in die Lage zu versetzen, sich aktiv an ihren Gemeinden zu beteiligen. Es wurden zwei Schlüsselinitiativen entwickelt: das mobile Jugendzentrum, das Jugendprogramme in entlegene Gebiete bringen soll, und das Jugendförderprogramm, das finanzielle Unterstützung für Aktivitäten wie Hausbau, Veranstaltungsorganisation und ländliche Entwicklung bietet. Die Gemeinde Brežice ist bereits dabei, ein Zuschussprogramm für diese Zwecke aufzulegen. Die Ergebnisse der Workshops, einschließlich des Projekts Toolkit for Youth Workers und Identity Maps (einschließlich einer Karte von Brežice), werden diese und auch die weitere Einbindung von Jugendlichen in ländlichen Gebieten unterstützen.

Jugendinitiative in Portugal – Workshop „Wie schafft man Initiativen zur Förderung der ländlichen Entwicklung?

Der Vorschlag für den Jugendraum in Arouca ging aus dem Workshop „How to Create Initiatives to Promote Rural Development“ (Wie man Initiativen zur Förderung der ländlichen Entwicklung schafft) von Reactive YOUth hervor, der im April 2024 stattfand und von Pista Mágica mit Unterstützung der Stadtverwaltung von Arouca organisiert wurde. Während dieses Workshops erarbeiteten die Jugendlichen unter der Leitung von Alexandre Duarte Möglichkeiten, wie die Herausforderungen, mit denen junge Menschen in der Region konfrontiert sind, angegangen werden können. Eine der wichtigsten Ideen, die aus dem Workshop hervorging, war die Schaffung eines speziellen Raums für Jugendaktivitäten, der nun im Rahmen des Bürgerhaushalts 2024 von Arouca zur öffentlichen Abstimmung bis zum 30. September eingereicht wurde.

Der vorgeschlagene Jugendraum soll in den derzeitigen Räumlichkeiten der FAJDA (Föderation der Jugendverbände des Bezirks Aveiro) im Viertel S. Pedro in Arouca und Burgo eingerichtet werden. Der Raum soll jungen Menschen Möglichkeiten für soziales Unternehmertum, künstlerischen Ausdruck, psychologische Unterstützung und ein kollaboratives Umfeld für Arbeit und Studium bieten. Darüber hinaus sollen Erholungs- und Freizeitaktivitäten angeboten werden, um das Engagement in der Gemeinschaft zu fördern.

Diese Initiative zielt auf den seit langem bestehenden Bedarf an einer Infrastruktur zur Förderung der Jugendentwicklung in Arouca ab, an der es bisher aufgrund begrenzter Ressourcen mangelte. Das Projekt stärkt auch die Partnerschaft mit der FAJDA und ermöglicht es, den Vorschlag auf der Grundlage der auf dem Workshop entwickelten Ideen weiterzuentwickeln, um eine aktivere und partizipativere Jugendgemeinschaft zu schaffen.